Wolken, sieben

Später: Der Zug fuhr nicht schnell genug, dass die Bäume, Felder und Häuser hinter dem Glas in Schlieren verliefen, sich in den vorgegebenen schwarz gummierten Rahmen fügten als fadiges Bild, wie es jedem zu wünschen ist, der diese Art des Vorankommens wählt:
Drinnen der eigene Körper, beschleunigt, draußen fest stehend, die Welt, dazwischen, mit flinker Nadel gewoben von links nach rechts, von links nach rechts gespannt: Ein Bild. Von dieser oder jener Seite aus betrachtet: Nur ein Abbild vom wahren Bestand.
Ich kannte die Grenze, die sich zu erkennen gegeben hätte in jenem Moment, ich kannte die Schwelle, vom Glas der Scheibe markiert. Es half nicht, an den Zeigern der Uhr die Zeit, an der Zeit den Weg ab zu rechnen, die Orte gingen von meinen Füßen unberührt, also nicht wirklich vorüber. So in Bewegung war dem aufkommenden Bedauern abzuschwören, jenem den Wogen des Meeres gleichen Bedauern, abflachend und immer wieder ausbrechend, über den Spiegel sich hebend.

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