die wolken, eins

Vielleicht waren es die Wolken, die uns so handzahm machten, die tief hängenden und an den unteren Rändern ins Dunkelste sich färbenden Wolken: Ein Grau, gerade genug entfernt vom Schwarz, sich zu unterscheiden. Und selbst das gelang nicht: Die Spitzen der Dächer, der Bäume: Sie gaben klare Konturen vor, doch verschwamm alles darunter zu einem Ganzen. Es gelang mir nicht, die Körper voneinander getrennt zu begreifen: Nicht meinen Augen, nicht meinen Händen. Das Tatsächliche lag in einer einzigen Fläche, als läge es auf einer Leinwand, stünde geschrieben als Geschichte: Ein Text, der vom Anfang zum Ende verläuft; Sätze, die sich Linien fügen, welche sie Zeile für Zeile sich selbst erschaffen, ein Raum, der sich erst im eigenen Raum ergibt.
Und wie die an Boden sich schmiegenden Körper liegen blieben, als sich längst ihr Gewicht verraten hatte und damit die Drohung, was ausbleiben würde, was kommt. Und dass dieser Himmel anders als sonst weit vor dem Horizont den Abstand zur Erde verloren hatte, ich weiß.

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